Inhaltsverzeichnis
- Warum benutzen wir im Winter eigentlich Salz zum streuen?
- Warum ist Streusalz immer häufiger verboten?
- Welches Streusalz ist gut und erlaubt?
- Wer ist für den Winterdienst verantwortlich und wer muss im Ernstfall für Schäden aufkommen?
- Wann und was muss geräumt werden?
- Wann kann ich Streusalz nutzen?
- Was gibt es für Alternativen zum Streusalz?
- Wer kann den Winterdienst für mich übernehmen?
Warum benutzen wir im Winter eigentlich Salz zum streuen?
Wasser, also somit auch Regen, verändert bei Temperaturen unter 0°C seinen Zustand ins feste. Es entsteht Eis. Eis ist zwar in der Waffel und auf der Schlittschuhbahn ganz toll, auf der Straße und dem Gehweg allerdings sehr gefährlich.
Durch die Zugabe von Salz wird der Gefrierpunkt von Wasser auf ca. -21°C reduziert. Somit bleibt Salzwasser viel länger flüssig und weniger rutschig.
Streusalz hat einen weiteren Vorteil, es zieht Feuchtigkeit regelrecht an. Wenn du nur einen Salzkorn auf Eis legst, dann löst es kleine Wassertropfen aus. Das Salz löst sich dann sehr schnell im Wasser auf und so entsteht mit der Zeit aus dem Eis eine Salzpfütze.
Warum ist Streusalz immer häufiger verboten?
Obwohl du gerade im Winter fast überall Streusalz kaufen kannst, ist es in vielen Gemeinden für die meisten Privathaushalte verboten zu nutzen. Salz hat die Eigenschaft sich sehr schnell im Wasser zu lösen. Somit kannst du zwar recht schnell Schnee und Eis auflösen, das entstandene Salzwasser versickert jedoch ins Erdreich. Ein zu hoher Salzgehalt ist nicht nur für unser Grundwasser schädlich, es schadet auch Pflanzen und den Tieren.
Pflanzen nehmen ihre Nährstoffe meist über die Wurzeln auf. Ein zu hoher Salzgehalt verdichtet den Boden und verringert den Sauerstoffgehalt. Die Wurzelbildung wird gestört oder sogar ganz blockiert und in den Blättern und Trieben lagern sich sogenannte Chloride ab.
Für die Tiere ist es fast genauso gefährlich, da sie keine Schuhe tragen wie wir. Unsere Hunde und Katzen, aber auch Wildtiere nehmen das Streusalz durch lecken und putzen der Pfoten auf. Schon geringe Mengen können Übelkeit und Durchfall auslösen, oder im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Außerdem ist das Salz schädlich für die Pfoten. Es entzieht die Feuchtigkeit und sorgt für trockene und rissige Stellen.
Auch für dein Auto, die Schuhe und sogar das Mauerwerk vom Haus kann Streusalz gefährlich sein und Spuren hinterlassen.
Stadt | Ist der Einsatz von Streusalz verboten? | Wie hoch ist das Bußgeld beim Verstoß gegen Räum- und Streupflichten? |
Berlin | Ja | Bis zu 10.000 Euro |
Hamburg | Ja | Bis zu 50.000 Euro |
München | Ja | Nicht näher genannt |
Köln | Ja | Nicht näher genannt |
Frankfurt am Main |
Ja Ausnahme: Eis kann auf andere Weise nicht beseitigt werden |
Bis zu 1.000 Euro |
Stuttgart |
Ja Ausnahme: Eisregen |
Bis zu 500 Euro |
Düsseldorf |
Ja Ausnahme: Gefährliche Stellen wie Treppen und Rampen |
Bis zu 500 Euro |
Leipzig |
Ja Ausnahme: Blitzeis |
Bis zu 500 Euro |
Dortmund |
Ja Ausnahme: Besondere klimatische Verhältnisse und gefährliche Stellen |
Nicht näher genannt |
Essen | Ja | Bis zu 1.000 Euro |
Bremen |
Ja Ausnahme: Auftauen festgetretener Eis- und Schneerückstände |
Nicht näher genannt |
Dresden |
Ja Ausnahme: Gefährliche Stellen wie Treppen |
Bis zu 500 Euro |
Hannover |
Ja Ausnahme: Extreme Wetterverhältnisse |
Nicht näher genannt |
Nürnberg | Ja | Nicht näher genannt |
* Auszug aus dem Ratgeber von Immowelt hier gelangs du der original Seite: Ratgeber.Immowelt.de
Welches Streusalz ist gut und erlaubt?
In den meisten Gemeinden ist das Streuen mit Salzen verboten.
Du solltest allgemein auf salzfreie abstumpfende Streumittel zurückgreifen. Hier kommen Sand, Splitt oder Granulat in frage (ein blauer Engel auf der Verpackung ist meist ein guter Indikator).
Auftaugranulat bringt einen ähnlichen Effekt wie Streusalz, ist dabei Salzfrei und Umweltfreundlicher.
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Wer ist für den Winterdienst verantwortlich und wer muss im Ernstfall für Schäden aufkommen?
Generell verantwortlich für die Verkehrssicherheit auf öffentlichen Straßen und Fußwege sind zwar die Gemeinden, diese geben die Pflicht allerdings gern an die jeweiligen Grundstückseigentümer ab.
Also ist der Eigentümer und somit auch Vermieter für den Winterdienst verantwortlich und auch haftbar. Vertraglich kann dieser seine Verpflichtung abgeben. Im Mietvertrag kann z.B. klar geregelt sein, das der Mieter für den Winterdienst verantwortlich ist. Dann werden ihm meist die Geräte wie Schneeschaufel, Besen und das Streugut hierzu gestellt. Der Vermieter muss allerdings die Räumung regelmäßig überprüfen, sonst haftet er unter Umständen bei einem Unfall. Auch das verhindern von Dachlawinen und Eiszapfen gehört zum Winterdienst und steht in der Verantwortung vom Eigentümer.
Ein Hausmeisterservice oder andere Dienstleister können die Verantwortung für die Räumung bei Schnee und Glätte übernehmen.
Wann und was muss geräumt werden?
Bei starkem Schneefall muss der Gehrsteig in regelmäßigen Abständen geräumt werden. Und bei Glatteis muss sogar umgehend gehandelt werden. Allerdings gilt das nicht Tag und Nacht. So gelten üblicherweise Räum- und Streuzeiten von 7:00Uhr bis 20:00Uhr.
Die Räum- und Streupflicht betrifft alle Gehwege entlang privater Grundstücke. Der viel genutzte Gehweg sollte mit 1,5 Meter und der Weg zur Mülltonne oder Parkplatz mit 0,5 Metern geräumt werden. Abkürzungen und Schleichwege können ausgelassen werden.
Wege zwischen den Nachbarn werden jeweils bis zur Mitte geräumt und Auffahrten bis zur Fahrbahnkante. Gibt es kein Gehweg am Grundstück, dann solltest du einen Weg am Fahrbahnrand freischaufeln. Auch wenn eine Bushaltestelle vor deiner Tür ist, solltest du diese räumen.
Wann kann ich Streusalz nutzen?
In den meisten Kommunen gibt es auch Ausnahmen. So werden fast überall die öffentlichen Fahrbahnen mit Salz abgestreut, um Glatteis vorzubeugen. Auch im privaten Bereich darfst du bei sehr starkem Schneefall oder Blitzeis an gefährlichen Stellen Salz verwenden.
Es lohnt sich aber immer ein Blick auf die jeweiligen Bestimmungen vor Ort, denn es werden zum Teil saftige Strafen ausgesprochen.
Was gibt es für Alternativen zum Streusalz?
Am besten verwendest du salzfreies abstumpfendes Streugut.
Sand: Gibt es im Baumarkt in Tüten oder in der Sandkiste der Kinder. Lässt sich leicht verteilen und kann nach dem Weggefegt werden.
Splitt: Hat meist eine Körnung von 2mm-5mm, lässt sich super ausbringen und kann unter umständen öfter verwendet werden.
Kies: Hierbei solltest du etwas vorsichtiger umgehen, denn grade an der Straße können die kleinen Steinchen Schäden anrichten.
Granulat: Durch eine chemische Wirkung wird wärme freigesetzt, kann auch präventiv eingesetzt werden
Asche: Die Reste aus dem Kamin können auch zum Streuen verwendet werden, allerdings gibt es bei Tauwetter einen ekeligen Matsch.
Sägespäne: Sind eher von Nachteil, sie saugen sich voll Wasser und kleben am Boden fest.
Wenn das Tauwetter einsetzt bist du auch für das Aufräumen verantwortlich, also die ausgebrachten Streumittel müssen wieder entfernt werden.
Am besten fegst du hier mit dem Straßenbesen die Wage und Flächen ab und entsorgst alles über die Restmüll-Tonne. Kleine Mengen Sand können auch in Beete oder den Grünstreifen gefegt werden. Kies solltest du allerdings ordentlich aufsammeln, sonnst knallt es im Sommer beim Rasenmähen.
Splitt kannst du unter umständen öfter verwenden. Fege es zusammen und sammle es in einer alten Tonne oder Eimer fürs nächste mal.
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Wer kann den Winterdienst für mich übernehmen?
Wenn du einfach nicht die Zeit hast, dich nicht selbst kümmern willst oder deinem Mieter den Winterdienst einfach nicht zutraust, dann kannst du natürlich einen Dienstleister hierfür beauftragen. Hausmeister, Gebäude Reiniger und andere Dienstleister rechnen je nach Region und Umfang ganz unterschiedlich ab. So berechnet der Eine eine Pauschale von 40€-60€ pro Monat und der Andere lässt sich jede wirklich gearbeitete Stunde plus Anfahrt und Material mit 20€-40€ bezahlen.
Spannend ist es für dich als Eigentümer dennoch, denn du kannst nicht nur die Kosten für den Winterdienst steuerlich geltet machen. Der Dienstleister übernimmt auch die Haftung im Ernstfall.
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