Vogel Futterhaus oder Futterstation oder sollte ich doch nicht füttern?


Vogel Futterstation

Warum füttern wir die Vögel in unseren Gärten?

Es gibt kaum ein Thema unter den Vogelliebhabern welches umstrittener ist als die Fütterung der Vögel im heimischen Garten.

Man muss hier allerdings bedenken, das Naturschutz und Winterfütterung der Vögel zwei verschiedene Sachen sind. Natürlich verbrauchen die Vögel die den Winter hier bei uns verbringen viel Energie um ihre Körpertemperatur von gut 40°C halten zu können. Und das Futterangebot wird bei Eis und Schnee gerade in der Stadt schnell knapp. Allerdings solltest du wissen, das normalerweise nur ca. 10 bis 15 Vogelarten deinen Futterplatz aufsuchen werden. Und das sind etwa Meisen, Finken Amseln oder Rotkehlchen, deren Bestand nicht gefährdet ist. Somit werden Stimmen laut die sagen wir sollten die ca. 15 -20 Millionen Euro, die jedes Jahr für Winterfutter ausgegeben werden, für nützlichere Naturschutzprojekte verwenden. Der NABU spricht sich trotzdem für eine Winter-Fütterung aus, und sei es nur für das Naturerlebnis. Andere Ornithologe raten sogar zu einer ganzjährigen Fütterung, damit auch im Sommer genug Fressen für die Jungvögel und Wildtiere da ist. 

Viel wichtiger ist es den Garten so zu gestalten, das Vögel hier auch im Winter natürliche Nahrung finden können.  

Futterhaus zum aufstellen oder lieber die Futterstation zum hinhängen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Vögeln aber auch anderen Wildtieren Futter bereit zu stellen. Du solltest immer das Umfeld und deine eigenen Vorlieben im Auge behalten. Hast du zum Beispiel eine Katze, dann solltest du das Futtersilo möglichst hoch aufhängen. Ist deine Terrasse nicht Windgeschützt, dann solltest du ein den Fuß vom Futterhaus eingraben. Klassische Futterhäuser mit Reetdach zum Beispiel musst du regelmäßig den Kot und Futterreste mit heißem Wasser abwaschen, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Mit einer Futterstation im Baum kannst du sogar Eichhörnchen und andere Wildtiere beobachten. 

Du solltest allerdings immer darauf achten, dass das Futter nicht durch Regen, Schnee oder Eis feucht wird. Auch solltest du auf Meisenknödel oder Körnersäcke mit Kunststoffnetz verzichten. Hierbei können sich die Tiere verhäddern und somit verenden.

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Was ist der Unterschied zwischen Futterhaus und Nistkasten?

Für die meisten von uns ist das Vogelhaus ein Begriff und jeder hat gleich ein Bild vor Augen.

Doch was genau ist denn jetzt mit dem Vogelhaus gemeint? Die Futterstelle der Vögel im Garten oder doch der Brutplatz im geschützten Kasten?

 

Futterstelle: Hier wird meist im Winter den Vögeln im Garten Körner, Samen oder auch Obst angeboten. Im Fachhandel findest du hierzu Begriffe wie Futterhaus, Vogelhäuschen, Futterstation, Futtersilo oder Futterspender.

 

Nistplatz: Nicht nur im Garten, sondern auch in vielen Parks und Wäldern findest du die Kästen mit dem Loch. So haben die Vögel wieder die Möglichkeit in der vertrauten Höhle zu Brüten, die sie in der Natur oft nicht mehr finden. Man spricht dann häufig von Brutkasten, Nistkasten oder Vogelhäuschen. 

Welches Futter ist für welchen Vogel am besten?

In den meisten Vogelfutter-Mischungen findest du Sonnenblumenkerne als Basisfutter. Dann werden oft viele verschiedene Samen und Körner in allen Größen beigemischt, um möglichst alle Vogelarten anzulocken. Um das Futter zu strecken, wird bei den Billiganbietern gern Getreide zugemischt. Das ist allerdings bei den meisten Vögeln unbeliebt und landet nur auf dem Boden.

Weichfutter wie Äpfel, Rosinen, Mehlwürmer, getrocknete Beeren oder Haferflocken werden am Boden gern von Amsel, Kleiber und Specht gefressen. Wobei das Obst am besten getrocknet sein sollte, damit es für die Tiere leichter zu verdauen ist und im Winter nicht einfriert. Feld- und Haussperling sowie das Rotkehlchen sind genauso Weichfutter Liebhaber. Der Eichelheer und die Elster lieben hängende Maiskolben und ganze Erdnüsse. Für den Grün- und Buchfinken sowie Stieglitz kannst du am besten gehackte Nüsse, ölhaltige Samen wie Mohn oder Hanf und Sonnenblumenkerne bereitstellen. Die bekannten Meisenknödel sind nicht nur bei Blaumeisen und Kohlmeisen sehr beliebt, sondern auch bei Elstern, Krähen und Raben. Diese klauen sogar die einzeln aufgehängten Knödel und fliegen mit ihnen fort. 

 

Altes Brot, Essensreste und gesalzenes Futter ist absolutes Tabu im Futterhaus!

 

Eine ganz tolle Seite grade für Kinder findet ihr auf der Seite vom NABU: Interaktive Infografik: Wer frisst was?

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Winterliche Snackbar _ Ein Schaubild vom NABU _ Wer frisst was?
TIPPS zur Wintervogelfütterung:
www.nabu.de/wintervogelfuetterung
161213-nabu-wintervoegelschaubild-print.
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Wann sollte ich mein Futterhaus oder Futterstation aufstellen?

Wenn du dich für die reine Winterfütterung entschieden hast, dann solltest du schon im November mit dem Aufbau beginnen. So können sich die Tiere an die Spielerei und neue Futterquelle gewöhnen. Die ersten neugierigen Spatzen kannst du dann sicher schon beobachten. Richtig voll wird es allerdings meist erst wenn der erste Schnee fällt oder der Oden gefroren ist. 

Aber auch im Sommer bzw. das ganze Jahr über kannst du deinen Gartenbewohnern Futter anbieten. Denn meist ist das der erste Schritt den meist eintönigen Garten etwas Vogel und Wildtierfreundlicher zu gestalten. 

Futterstation am Balkon in der Stadt?

Auch oder gerade in der Stadt kannst du Vogelfutter bereitstellen. So hast du viel bessere Chancen auch einmal einen Spatz oder Fink aus nächster Nähe zu beobachten. Du solltest allerdings auch auf dem Balkon dafür sorgen, das sich die Tiere nicht verletzen oder giftige Sachen Fressen. So ist es zum Beispiel hilfreich Aufklebern zu verwenden, wenn die Futterstation gleich neben einem Fenster ist. Sonst wird das spiegelnde Glas zur tödlichen Falle.

An einer übersichtlichen Futterstelle fühlen sich die Vögel wohler, denn so können  sie bei Gefahr schneller flüchten.

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Ordnung und Sauberkeit am Futterplatz?

Viel wichtiger als ein volles Futtersilo ist ein sauberer Futterplatz!

Gerade durch Feuchtigkeit und Kot entstehen schnell Keime, Pilze und Bakterien. Und so können sich Krankheiten rasant verbreiten. Dann hast du mit der vermeintlichen Hilfe einen viel größeren Schaden angerichtet.

Futterstellen am Boden oder in Futterhäusern sollten regelmäßig mit heißem Wasser sauber gemacht werden. Auch die Reste die aus dem Futtersilo fallen solltest du zeitnah aufsammeln. Sonst spricht es sich schnell bei Ratten, Mäusen und anderen Nagern rum, dass es bei dir immer einen gedeckten Tisch gibt. 

Welche Tiere kann ich noch am Futterhaus beobachten?

Das wohl bekannteste Tier am Futterspender ohne Flügel ist im Winter das Eichhörnchen. Dieser kleine Nager ist immer auf Essenssuche und lässt sich eine lecke Nuss aus dem Futterhaus nicht entgehen. Gerade wenn des Silo im Baum oder Busch aufgehängt wird. 

Wenn  es bei dir in der Nähe Waschbären gibt, dann solltest du dein Futterhaus eher auf einen Holzpfahl setzten. Sonst ist es regelmäßig leergeräumt. 

Grade in den ländlicheren Regionen lassen sich in der Dämmerung auch Fuchs und Mader beobachten. Aber auch Kaninchen und Rehe können der leichtzugänglichen Futterquelle nicht widerstehen.

Wenn sich Ratten und Mäusen regelmäßig an der Futterstelle treffen, dann solltest du für mehr Sauberkeit sogen oder über eine Alternative suchen.


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Kommentare: 1
  • #1

    Jutta Schreiter (Freitag, 01 September 2023 12:23)

    also vornweg erst mal dies:
    Ich habe einen relativ kleinen Garten in der Stadt. Der ist zwar zeimlich naturnah und ich möchte den auch nutzen können. Obwohl er weitgehend naturnah ist, wird er nicht mal eine kleine Vogelschar ernähren können, eben weil zu klein. Eine Tatsache die für die meisten Gärten gilt. Abgesehen von der Gestaltung der Gärten, die sehr oft ziemlich Vogelfeindlich angelegt sind.
    Deshalb füttere ich das ganze Jahr über. Es wird mir gedankt indem ich inzwischen eine Schar Spatzen habe, die in der Nähe wohnen und die dafür sorgen, dass ich keinen Ärger mehr mit Blattläusen habe :-). Angefangen habe ich mit der überschaubaren Anzahl von fünf Exemplaren, nun dürften es 100-120 sein. Dazu noch Meisen, die obligatorischen Amseln, Rotschwänzchen, diverse Wildtauben, Kleiber, Zaunkönig und noch einige mehr. Dank meiner vielen Spatzen kommt nun auch häufiger ein Sperber, der regelmäßig viel Aufsehen unter den Vögeln verursacht. Leider habe ich auch ziemlich viele wildernde "Hauskatzen", die von den Haltern einfach auf die Umgebung los gelassen werden. Ich könnte darauf gut und gerne verzichten. Ich warte da auch gespannt auf ausstehende entsprechende Gesetze unserer "Volksvertreter".
    Nun suche ich schon seit Jahren nach Futterstationen die diesen Namen auch verdienen, die für Vögel gemacht wurden und nicht nach dem stilischen Geschmack der Menschen. Leider gibt es so was nicht. Alles was ich in den letzten Jahren kaufte, wanderte nach kurzer Zeit in den Müll, weil für die Vögel völlig unbrauchbar. Mein Garten ist, wie ich ja sagte, weitgehend naturnah, also auch nicht überdacht. Das wäre aber bei den jetzigen modernen Futterstationen nötig, denn diese haben generell keinen, oder nur einen ungenügenden Wetterschutz. Das Futter ist generell, den Witterungen ungeschützt ausgesetzt, was diesem nicht guttut. Den Vögeln auch nicht. Die einzige Futterstation, die diesen Namen verdient, ist ein altes Holzfutterhaus, mit weit überstehendem Dach, unter dem das Futter trocken bleibt und die fressenden Vögel vor Regen und Schnee geschützt sind. Leider bekommt man so was nur noch ganz selten zu sehen.